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'Klezmer' (K'lz'mer) ist ein Wortkompositum aus den hebräischen Worten 'Kol' (Stimme, Klang, Laut, Schall) und 'Z'mer' (singen,
anrufen), im weiteren Sinne auch 'Sänger, Instrument' sowie auch in der Bedeutung von 'ein Saiteninstrument zupfen oder ein Instrument spielen'. Im übertragenen Sinne hieße es in etwa 'Klang der Instrumente', 'Stimme des Sängers' oder 'Schall der Musik'. Umgangssprachlich wäre dies im deutschen Sprachgebrauch dann mit 'musizieren', 'Musikant' oder einfach 'Musik' zu übersetzen. Die neudeutsche Wortschöpfung 'Klezmermusik' ist auf alle Fälle verdoppelter Unsinn und verflacht die eigentliche Bedeutung des Begriffes, die sich letztlich nur über die hebräische Sprache erschließen läßt. Der Plural lautet Klezmorim und bezeichnet die Musiker, die diese Musik spielen.
Da hebräische Musik (K'lz'mer) auch im religiösen Ritus ihren Platz hatte, beinhaltet der Begriff 'Klezmer' immer auch eine spirituelle Dimension: 'Der Tanz (und der Gesang) ist die höchste Form, wenn der Körper der erregten Seele dient' deutete der Religionsphilosoph Martin Buber die Musik der osteuropäischen Chassidim. |
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'Goj (pl. Gojim)' ist das hebräische Wort für 'Nichtjude' und wird im sogenannten Alten Testament der christlichen Bibel von Luther mit die Völker, die Heiden oder die Fremdlinge übersetzt. |
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Kleines jiddisches Glossar |
von Begriffen, die über die Gaunersprache 'Rotwelsch' umgangssprachlich geworden sind |
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Rotwelsch |
hebräischer Ursprung |
umgangssprachliche Bedeutung |
abnibbeln |
nawol = welken |
sterben |
Asche, aschfahl |
aschosch = faulen |
grau, bleich werden |
(auf)mucken |
muz = Spreu |
(etwas) übelnehmen, rebellieren |
(aus)baldowern |
baal = Herr, dawar = Wort |
etwas auskundschaften und es dadurch beherrschen, etwas aushecken |
bedeppert |
b'li dibur = ohne Rede |
verdutzt, sprachlos |
betucht |
batuach = sicher, verrtrauenswürdig |
wohlhabend |
bumsen |
bum = Schwein |
Schade, dass Geschlechtsverkehr immer in die schweinische Ecke gezogen werden muss; andersherum gefragt: Warum muss den armen Schweinen immer Unrecht getan werden? |
kess, chess |
chet von chacham = weise, kundig |
aufgeweckt, wach |
Cholera |
chole = krank |
Darmerkrankung |
(etwas ist) im Eimer |
ejma = Furcht |
Pech haben, unangenehm überrascht |
(etwas) geht flöten |
flejta, plejta = verlieren |
Verlust erleiden |
Ganove |
ganef = Diebstahl |
Dieb |
Gauner |
jawan = Grieche (nachbiblisches Hebräisch für geschäftstüchtige Griechen) |
Betrüger |
guten Rutsch |
rosh = Haupt, Anfang, Beginn rosh ha shana = Anfang des Jahres jüdisches Neujahrsfest |
im jiddischen Sprachgebrauch wünscht man sich zum neuen Jahr das im September/Oktober beginnt, 'a gutn rosh' - einen guten Beginn |
(eine) haarige Sache |
harog = töten |
außerhalb des legalen |
Hals und Beinbruch |
hazlacha = Glück, b'racha = Segen |
jüdischer Reisesegen, der ursprünglich wirklich ein Glückwunsch, 'Glück und Segen', war |
Kasper |
kasow = lügen, betrügen |
irgendwie ahnte ich es immer, dass der saubere deutsche Kasper meiner Kindertage nicht ganz astrein ist |
Kassiber |
k'tiwa = Schriftstück |
heimliche Botschaft (z.B im Knast) |
Kies |
kiss = Tasche, Geldbeutel |
Geld |
Knast |
k'nass = Geldstrafe |
Gefängnis |
Kotzen |
kuz = sich ekeln |
erbrechen |
(etwas) vermasseln |
massor = ausliefern |
(etwas) verhindern, unterbinden |
mogeln |
maol = betrügen |
nicht der Wahrheit entsprechend, verniedlichend für lügen |
Nebel |
nawal = niedrig, niederträchtig |
Dunst |
Pech |
pachot = verringern, schadhaft |
Unglück |
Penne, pennen |
pina = Winkel, pano = ruhen |
Schultyp, schlafen |
Pleite |
plejta = Flucht, Verlust |
Bankrott |
Ramsch |
ramo = betrügen |
ursprünglich Erlös aus Diebesgut |
schachern |
ssachor = Handel treiben |
verhandeln |
schäkern |
schakor = lügen, chejk = Schoß , Busen |
flirten |
Schlamassel |
sch'lo masal = das (sch') nicht (lo) Glück (masal) |
Unglück |
schofelig |
schafel = niedrig |
kleinkariert, gemein |
Schuft |
schuw = sich abkehren |
hinterhältiger Mensch |
taufen |
tawol = eintauchen |
christliche Initiation |
verrucht |
ruach = Geist, Atem, Wind |
zweifelhaft, undurchsichtig |
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Zu guter Letzt hat auch unser Wort 'Alphabet', abgeleitet vom Griechischen 'Alpha - Beta', seine sprachliche Wurzel im Hebräischen 'Aleph - Beth', und auch wir sagen nichts anderes als 'A - B - C'. |
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